Letzte Woche rollte der Stein, also bleiben wir gleich mal in der Gegend, zeitlich gesprochen. Und stellen die gar nicht mal so dusslige Frage „Wie hat das alles eigentlich angefangen?“
Am Anfang waren die Brüllaffen, dann kamen irgendwann die Posaunen von Jericho und die damit verbundenen Probleme für die Statik, und irgendwann kamen kluge Köpfe auf die Idee, harmlose sechssaitige Instrumente elektrisch zu verstärken und alles auf 11 zu drehen.
Bevor es aber damit so richtig losging, fand erstmal die sogenannte British Invasion statt, als Anfang der 60er Jahre – angeführt von Beatles und Stones – britische Bands die amerikanischen Charts von hinten aufrollten. Und damit wären wir beim Thema des heutigen Mixtapes.
Beatles oder Stones? Lautete die Gewissensfrage auf den Schulhöfen seinerzeit (wurde mir glaubhaft versichert, ich war nicht dabei). Die einzig richtige Antwort darauf ist aber sowieso The Who, denn die machten noch viel mehr Krach. Ende 1965 erschienen sie damit auf der Bildfläche und machten sich schnell einen Namen durch eine wilde Bühnenshow. Keith Moon verdrosch das Schlagzeug als hätte es ihn tödlich beleidigt, Pete Townshend macht den Windmühlenkreisel und am Ende geht alles zu Bruch. Damit war die Blaupause für den späteren Hardrock vorgezeichnet.
Noch etwas früher am Start waren die Kinks, die mit dieser Nummer einen kurzen und knackigen Rocker an den Start brachten, der auf einem ausgesprochen simplen Riff basiert, dafür aber ordentlich abgeht.
1966 folgte dieses Semi-One-Hit Wonder (sie hatten noch ein halbes Dutzend weitere Hits, die aber im Gesamtverlauf der Musikgeschichte alle weniger relevant waren). Die Nummer nimmt den späteren Garagenrock und Punk vorweg und hat nix von seiner rohen und ungestümen Kraft verloren.
The Beatles – Paperback Writer
Die Beatles dürfen in so einer Aufzählung natürlich nicht fehlen, denn sie legten ohnehin den Grundstein für quasi alles und jeden. Und mit dieser Single von 1966 rockten sie auch so hart wie sonst nirgendwo. Insbesondere Pauls Bass ist ein Leckerbissen, und der Satzgesang ist gleichzeitig so komplex, dass die Nummer live unmöglich zu reproduzieren war.
The Animals – Don’t Let Me Be Misunderstood
Im Windschatten von Beatles und Stones traten weitere britische Bands auf den Plan, so eben auch die Animals um Sänger Eric Burdon. Mit dieser Nummer von 1964 ging es weit nach oben in den Charts.
Manfred Mann – Do Wah Diddy Diddy
Das Songtitel und -texte nicht unbedingt einen Sinn ergeben müssen wusste man vorher schon (Tutti Frutti lässt grüßen). Manfred Mann unternahm mit seiner gleichnamigen Band hiermit die ersten Gehversuche in der Popmusik, bevor er später mit der Earthband künstlerisch anspruchsvoller wurde. Nichtsdestoabertrotz war man hiermit 1964 beiderseits des Atlantiks ganz oben in den Charts.
Herman’s Hermits – No Milk Today
Den Abschluss bildet diese Popnummer von 1966, deren relevanteste Notiz ein Spruch von Mick Jagger war, der meinte, dass das Rolling Stone Magazine ja schlechterdings „Herman’s Hermits Magazine“ heißen könne.
Nächste Woche knüpfen wir dann da irgendwo an und schauen mal, wo wir am Ende bei rauskommen. Thematisch artverwandte Bands gibt es ja noch mehr als genug, und einige davon hatten auch mehr als einen Hit.

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